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Was ist außerklinische Intensivpflege? Ein Überblick für Angehörige

Pflegekraft mit älterer Frau am Küchentisch

Die außerklinische Intensivpflege ist ein wichtiger Bereich im deutschen Pflegesystem. Sie richtet sich an Menschen, die aufgrund schwerwiegender Erkrankungen eine kontinuierliche medizinische Versorgung benötigen, jedoch nicht zwingend in einem Krankenhaus bleiben müssen. Oft handelt es sich hierbei um beatmungspflichtige Patienten oder solche mit komplexen Krankheitsbildern, die eine intensive Betreuung erfordern. Für viele Angehörige stellt die Entscheidung für eine außerklinische Pflegeform eine Herausforderung dar. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die außerklinische Intensivpflege und beleuchten, was sie für Patienten und ihre Angehörigen bedeutet.

1. Was ist außerklinische Intensivpflege?

Die außerklinische Intensivpflege umfasst die Betreuung und Pflege schwer erkrankter Patienten in einem nicht-hospitalen Umfeld, also außerhalb des Krankenhauses. Typische Versorgungsorte sind das eigene Zuhause des Patienten oder spezialisierte Wohngemeinschaften für Intensivpflege. Der große Vorteil dieser Pflegeform ist, dass Patienten in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können, was die Lebensqualität erheblich steigern kann. Insbesondere für Patienten, die eine Beatmung benötigen, ist die außerklinische Intensivpflege eine wertvolle Alternative zum stationären Aufenthalt.

2. Für wen ist außerklinische Intensivpflege geeignet?

Die außerklinische Intensivpflege richtet sich an Patienten, die zwar intensiv betreut werden müssen, deren Zustand jedoch stabil genug ist, um außerhalb einer Klinik versorgt zu werden. Typische Krankheitsbilder sind:

• Langzeitbeatmung: Viele Patienten benötigen eine dauerhafte Beatmung, die ihnen das Leben außerhalb des Krankenhauses ermöglicht.

• Neurologische Erkrankungen: Patienten mit neurologischen Beeinträchtigungen wie z.B. Schlaganfall (Hirninfarkt) oder schweren Schädel-Hirn-Trauma.

• Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen z.B. COPD: Erkrankungen, die eine intensive Überwachung und Pflege benötigen.

Für Angehörige bedeutet dies, dass der Pflegebedürftige in einem Umfeld betreut werden kann, das persönliche und familiäre Nähe fördert.

3. Welche Vorteile bietet die außerklinische Intensivpflege?

Der Hauptvorteil der außerklinischen Intensivpflege liegt in der individuellen Betreuung und dem persönlichen Umfeld. Studien zeigen, dass Patienten, die in ihrer gewohnten Umgebung gepflegt werden, häufig eine höhere Lebensqualität und psychisches Wohlbefinden erleben. Weitere Vorteile sind:

• Vertrautes Umfeld: Das eigene Zuhause kann dem Patienten Sicherheit geben und psychische Belastungen verringern.

• Familiennähe: Angehörige können viel enger in die Pflege eingebunden werden.

• Spezialisierte Pflegekräfte: Die außerklinische Pflege wird von speziell ausgebildeten Fachkräften durchgeführt, die Erfahrung in der Versorgung von Beatmungspatienten und intensivpflichtigen Patienten haben.

4. Welche Anforderungen gibt es für die außerklinische Pflege zuhause?

Die Pflege zuhause erfordert spezielle Vorkehrungen und Anpassungen, um die Versorgung optimal gestalten zu können. Dazu zählen:

• Technische Ausstattung: Beatmungsgeräte, Monitoring-Systeme und andere technische Hilfsmittel, die den Gesundheitszustand überwachen.

• Überleitungsmanagement aus dem Krankenhaus in die eigenen Wände.

• Kommunikation mit Provider: Über Hilfsmittel, Geräte usw.

• Barrierefreiheit: Eine wohnliche Anpassung kann notwendig sein, um einen sicheren und einfachen Zugang zur Pflege zu gewährleisten.

• Koordination mit Ärzten: Eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzten, Therapeuten und Fachärzten ist entscheidend.

Die außerklinische Intensivpflege erfordert zudem qualifiziertes Pflegepersonal, das rund um die Uhr für den Patienten verfügbar ist. Intensivpflegedienste bieten eine 24-Stunden-Betreuung an, was für Angehörige eine enorme Entlastung bedeutet.

5. Finanzierung und rechtliche Grundlagen

Die Kosten für die außerklinische Intensivpflege werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Darüber hinaus gibt es auch Zuschüsse von Pflegekassen, die genutzt werden können, um notwendige Anpassungen im Haushalt vorzunehmen. Angehörige sollten sich im Vorfeld umfassend beraten lassen, um alle Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.

6. Was Angehörige beachten sollten

Der Schritt in die außerklinische Intensivpflege kann mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden sein. Angehörige sollten daher in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden und alle relevanten Informationen frühzeitig einholen. Wichtige Punkte sind:

• Regelmäßige Kommunikation: Ein guter Pflegedienst informiert Angehörige transparent über den Zustand des Patienten und die Pflegeentwicklung.

• Psychische Unterstützung: Die Pflege eines schwerkranken Menschen ist auch emotional herausfordernd. Angehörige sollten darauf achten, sich selbst nicht zu überfordern und Hilfe in Anspruch nehmen.

• Schulung: Viele Pflegedienste bieten Schulungen für Angehörige an, um den sicheren Umgang mit der Technik und die nötigen Handgriffe zu erlernen.

7. Die richtige Wahl des Pflegedienstes

Die Wahl des richtigen Pflegedienstes ist entscheidend. Achten Sie auf folgende Punkte:

• Qualifikation des Pflegepersonals: Die Pflegekräfte sollten auf außerklinische Intensivpflege spezialisiert sein.

• Erfahrungen und Bewertungen: Bewertungen von anderen Angehörigen können ein guter Hinweis auf die Qualität des Dienstes sein.

• Kommunikation und Transparenz: Ein professioneller Pflegedienst informiert die Angehörigen regelmäßig und geht offen auf Fragen ein.

Fazit: Lebensqualität durch außerklinische Intensivpflege

Die außerklinische Intensivpflege ermöglicht es schwerkranken Menschen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und dabei dennoch die notwendige intensive Betreuung zu erhalten. Für Angehörige kann dies eine wertvolle Unterstützung und Entlastung sein, da sie aktiv in die Pflege eingebunden werden können. Ein zuverlässiger und erfahrener Pflegedienst hilft dabei, die Herausforderungen zu bewältigen und die Lebensqualität des Pflegebedürftigen zu steigern.